Open_Music Sessions
2019 hat Open_Music eine neue Konzertreihe für kammermusikalische Improvisation initiiert. In der Rosenbergkirche in Stuttgart wurden zwei Konzerte (in Juni und Oktober) mit einem großen Ensemble aus sieben Open_Music Mitgliedern veranstaltet. Die Idee der Sessions ist, eine fortlaufende Reihe von Konzerten anzubieten, so oft wie möglich in Kombination mit offenen Workshops, um mehr Kontinuität durch das Jahr anbieten zu können. In der Ankündigung wurde die Grundidee so beschrieben:
„Die Open_Music Sessions – in der die vielfältige, reichhaltige, spannende und freudige Möglichkeiten des spontanen Musizierens von einem Ensemble aus Mitgliedern und Gästen von Open_Music e.V. in wechselnden Formationen gefeiert werden. Die Regelmäßigkeit des Angebots soll einen engeren künstlerischen Austausch zwischen Open_Music, anderen Improvisations-begeisterten Musikern und dem Publikum ermöglichen und ein Forum anbieten, in dem neue Interessenten Improvisation kennenlernen und praktizieren können.”
Für 2020 war eine Fortsetzung der Open_Music Sessions geplant – nicht mehr in der Rosenbergkirche, sondern im und um das neuen Open_Music Studios in den Stuttgarter Wagenhallen. Da die Corona-Zeit dieses aber verhindert hat, haben die gleichen sechs Musiker sich an einem Internet-basierten Aufnahme-Projekt LAYERS gemacht, in dem sie Wege zur Zusammenarbeit von ihren jeweiligen Home-Studios aus gefunden haben. Die Ergebnisse wurden auf dieser Webseite, in den sozialen Medien und auf dem neuen Open_Music Bandcamp Label publiziert. 2021 fand wieder ein kollaboratives Projekt AUSSICHTEN (Prospects) von März bis Dezmber statt, das auf den Erfahrungen von 2020 aufbaute. In August und Oktober 2021 fanden zwischendurch doch wieder Live-Sessions in den Wagenhallen Stuttgart statt – sowohl in unserm Studio dort wie auch gegenüber bei Tango Ocho, mit wem wir 2022 eine sehr fruendliche Zusammenarbeit genießen!
Modell Spannungsfeld
Spannungsfeld Komposition-Improvisation
(seit 2009 in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart)
Gruppen-Improvisation als kollektive Echtzeit-Komposition. Die scheinbaren Gegensätze von Improvisation und Komposition sind musikalische Aspekte, die sich keineswegs widersprechen müssen. Die Erfahrung, dass Freiheit und Regeln weder gesellschaftlich noch musikalisch unvereinbare Gegensätze sind, ist eine der Grundlagen für die Konzertreihe. Spannungsfeld Konzerte präsentieren Werke, die mit Grafiken, Texten, Video, musikalischen Notationen oder sonstigen Mitteln Strukturen festlege
Ein wesentlicher Bestandteil des Spannungsfeld-Konzeptes ist es, Kompositionsaufträge zu vergeben und Gäste unterschiedlichster Art einzuladen, mit und für uns zu arbeiten. Diese sind mit oft mit der Bitte an die KomponistInnen verbunden, sich in ihren Arbeiten an bestimmten projektbedingten Voraussetzungen zu orientieren. So entstehen Werke, die teilweise mit Schülerbeteiligung, teils ausschließlich vom Open_Music Ensemble einstudiert und aufgeführt werden.
In den letzten zehn Jahren durfte Open_Music viele wunderbare Musiker als Gäste begrüßen: Stefano Scodanibbio, der italienischer Komponist/Kontrabassist; mehrfach Sandeep Bhagwati, der deutsch-indische Komponist zwischen Montreal u. Berlin; Hans Tutschku aus Weimar und Harvard; John Kenny, Posaunist/Komponist aus Schottland – Achim Bornhöft, John Palmer, Daniel Smutny, Joseph Michaels, Angelika Sheridan und Carl-Ludwig Hübsch, um nur ein paar zu nennen.
Zu jedem Spannungsfeld Konzert gehören auch Schülerensembles und auch in der Arbeit mit denen haben wir sehr viele begabte junge Menschen kennengelernt, aus vielen Schulen und Musikschulen in der Region Stuttgart.
Spannungsfeld 2020, geplant für den 28. November, musste leider wegen des zweiten Lockdowns abgesagt werden. Als Ersatz dafür, aber, haben wir am 27./28. November Videos mit dem Open_Musik Quintett und dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule Ludwigsburg in der Kunstzentrum Karlskaserne gedreht. Ebenfalls haben wir Spannungsfeld 2021 als Abschluss vom Prospects-Projekt genützt, um Video- und Audioaufnahmen live in der Staatsgalerie Stuttgart zu machen. Als Gast war die französische Sängerin/Kontrabassistin Élise Dabrowski eingeladen.
Spannungsfeld 2022 fand am Samstag, den 03. Dezember 2022 in der Staatsgalerie Stuttgart statt. Als Gast war der in der Schweiz lebenden russische Keyboard-Spieler Sasha Slain. Wir freuten uns auch, unsere Zusammenarbeit mit dem jungen J.A.M. Ensemble der Musikschule Stuttgart fortzusetzen.
Modell Jetzt!
(2008-2014 im Theaterhaus Stuttgart, 2018/2019 im Linden-museum)
Im Dialog und Austausch mit anderen Künsten und KünstlerInnen aus Musik, Tanz, Schauspiel, bildende Kunst und neue Medien, ist Jetzt! eine Plattform der Begegnung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, auf der gemeinsam gestaltet wird, gleich welcher Herkunft und aus welchem schulischen oder sozialem Kontext. Mit den Mitteln der Improvisation arbeiten wir an Aspekten wie Klang, Bewegung, Sprache, Farbe oder Material.
Open_Music ist auch offen für Kooperationen mit schon bestehenden Formationen aus anderen Institutionen, die gerne einen Beitrag mit unseren KünstlerInnen gestalten wollen. So haben wir, zum Beispiel, bei Jetzt! 2019 eine sehr glückliche Kooperation den Senioren des ZARTBITTER Ensembles der Tanz und Theaterwerkstatt Ludwigsburg gehabt, in der wir zwei Tanzszenen mit Live-Musik in intensiver Zusammenarbeit in der Woche vor der Aufführung entwickelt haben.
Corona hat 2020-22 unsere Jetzt-Programme unmöglich gemacht und wir suchen neue, praktische Wege für die Zukunft, diverse Gruppen und Kunstformen miteinander zu verbinden.

Projekttage, Projektwochen & langfristige Projekte
An vielen Schulen gibt es einen Bedarf an Projekttage oder Projektwochen. Viele der kürzeren Workshops von Open_Music werden in solchen Kontexten angeboten. Open_Music dient dann als abwechslungsreiche Alternative, entweder rein musikalisch oder besonders gerne in Kombination mit anderen Kunstformen aus unserer Suite von Angeboten, betreut von hervorragenden KünstlerInnen, mit denen wir schon lange in unserm Team zusammenarbeiten.
Dieses Angebot von Open_Music eignet sich für Kurse, die auf sechs bis zwanzig Stunden in der Woche angelegt sind und entweder ein reines Musik- oder ein Kunst-spartenübergreifendes Programm aus Tanz, Schauspiel, Sprache/Wort, Bildender Kunst und Musik bieten sollen. Sofern die Kurszeit pro Woche mindestens acht bis zehn Stunden beträgt, wird in der Regel eine interne Abschlusspräsentation realisiert. Bei einer geringeren Stundenzahl bieten unsere Kurse den Kindern und Jugendlichen die Erfahrung eines ergebnisoffenen Prozesses ohne Ausrichtung auf ein Zielprodukt.
Seit 2010 betreut Open_Music auch Projekte, die sich über längere Zeiträume erstrecken. Die ersten dieser Projekte fanden in Hauptschulen statt und wurden mit den Kunstrichtungen Musik, Tanz, Theater und Bildender Kunst im wöchentlichen Rhythmus zwei Jahre lang angeboten. In der Rosenschule in Stuttgart-Zuffenhausen hat Open_Music sogar über fünf Jahren mit einer solchen Konstellation von Künsten wöchentlich gearbeitet.